Titrationsloesungen und ihre Bedeutung für den Alltag

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Titrationsloesungen haben für die meisten Menschen keinerlei Bedeutung und klingen nur nach einem furchtbar komplizierten Begriff. Tatsächlich kommen derartige Stoffe aber tagtäglich zur Verwendung und das in Bereichen, die uns alle betreffen. Das Verfahren rund um Titrationsloesungen ist in der Praxis auch recht einfach und sollte selbst Laien vor keine größeren Verständnisprobleme stellen.

Wofür es ist und wo es eingesetzt wird

So funktionieren Titrationsloesungen

Titrationsloesungen sind ein Bestandteil des Verfahrens der Titration. Dabei handelt es sich um eine Methode, um die Konzentration einer Säure oder einer Base in Erfahrung zu bringen. Chemiker geben dafür zunächst die Substanz, deren Konzentration zu bestimmen ist, in einen Behälter. Dieser wird dann Tropfen für Tropfen mit einer Titrationslösung aufgefüllt, bei der die Konzentration genau bekannt ist.

Soll eine Säure bestimmt werden, liegen Titrationsloesungen als Base vor. Muss eine Base bestimmt werden, kommen Titrationsloesungen als Säure zum Einsatz. Die Flüssigkeit wird so lange aufgefüllt, bis ein neutraler pH-Wert erreicht wird. Wann das der Fall ist, verrät ein zuzufügender Indikator, der seine Farbe abhängig des pH-Wertes ändert. Sobald ein neutraler Wert erreicht ist, lässt sich die genaue Konzentration des zu bestimmenden Stoffes anhand der Konzentration der Titrationslösung bestimmen.

Der Vorgang ist so manchem vielleicht schon bekannt, da das Verfahren immer häufiger auch in der Schule behandelt wird. Es erscheint nur auf den ersten Blick kompliziert, gehört tatsächlich aber zu den einfacheren Vorgängen in der Chemie, mit denen jeder Chemiker fast täglich zu tun hat. Zum Einsatz kommen Titrationsloesungen aber nicht nur in der Forschung und Entwicklung, sondern auch bei ganz alltäglichen Dingen.

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Wo Titrationsloesungen im Alltag eine Rolle spielen

Die Bestimmung der Konzentration von Säuren und Basen ist häufig ein sehr wichtiger Faktor, auch bei vermeintlich banalen Themengebieten. So werden zum Beispiel die Konzentrationen von Lebensmitteln ständig überprüft. Wie sauer Lebensmittel sind, hat nicht nur einen Einfluss auf den Geschmack, auch wenn der Laie dies vielleicht denken mag. Viel mehr erhalten Produkte auch ihre spezifische Haltbarkeit sowie andere Merkmale aus diesen Werten.

Die Hersteller bearbeiten Lebensmittel daher oft auch sehr genau auf einen optimalen Wert. Abseits von der Haltbarkeit können übermäßig saure Lebensmittel aber sogar die Gesundheit bedrohen. Die Behörden nehmen Lebensmitte deshalb genau unter die Lupe und bringen mit Titrationsloesungen auch den pH-Wert in Erfahrung.

In der Medizin spielt die Titration ebenfalls eine wichtige Rolle und hilft zum Beispiel bei der Bestimmung des pH-Werts der Magensäure. Aus den so erhaltenen Werten können Ärzte eine genaue Diagnose stellen und dann eventuell nötige Behandlungsmaßnahmen ableiten. Die Titration kommt also ohne Frage jeden Tag häufig zum Einsatz und ist aus dem Alltag kaum wegzudenken, wenngleich viele dennoch noch nie etwas davon gehört haben.

Hier kommt die Titration zum Einsatz

  • Messung des Anteils an Salzsäure im Magensaft
  • Bestimmung des Anteils an Phosphorsäure in Cola
  • Bestimmung des Säuregrads von Natronlauge für Herstellung von Laugengebäck
  • Messung des Säuregehalts von Milchprodukten

Für all diese und andere Dinge gibt es bestimmte Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen. Halten sich Lebensmittel nicht an die gesetzlichen Vorgaben, müssen sie im Zweifel aus dem Verkehr gezogen werden. Stellt ein Arzt ungewöhnlich hohe Konzentrationen an Säure fest, liegt womöglich eine akute Erkrankung vor, die sofortiger Behandlung bedarf. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig, weshalb hier nur ein grober Überblick gegeben werden soll. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass vor allem aufgrund der Bedeutung für Lebensmittel so gut wie alle Menschen von dem Verfahren profitieren.

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Produkte mit Titrationslösungen

Schon längst müssen Chemiker und andere Berufsgruppen nicht mehr auf selbst hergestellte Titrationsloesungen zurückgreifen. Stattdessen gibt es dafür passende Präparate, die ähnlich wie ein Medikament in vordosierten Mengen geliefert werden. Marktführer dabei ist mit Abstand Duroval, welches es in verschiedenen Ausführungen für jeweils bestimmte Anwendungsgebiete gibt. Die Vorteile eines solchen Produktes liegen auf der Hand. Die Herstellung verläuft nach strengen Regeln und immer gleich, sodass die Konzentrationen so exakt wie möglich vorliegen. Wer hingegen seine eigene Lösung mischt, weiß über jenen Wert oft nur grob Bescheid. Für den Chemie-Unterricht reicht das noch aus, in der Industrie und Medizin muss es aber so genau wie möglich sein.

Was ist Titration?

Zu deutsch heißt Titration übrigens sinngemäß „Maßanalyse“ und beschreibt damit schon im Namen recht treffend, was bei dem Verfahren eigentlich vor sich geht. Mit genauen Informationen über die einzelnen Stoffe ist es Chemikern überhaupt erst möglich, chemische Verbindungen genau zu bearbeiten. Deutsch ist bei Wissenschaftlern aber bekanntlich keine sehr beliebte Sprache, weshalb fast alle Chemiker sich lieber auf den lateinischen Begriff berufen. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass in diesem Bereich Zusammenarbeiten mit Kollegen aus dem Ausland quasi zur Tagesordnung gehören. Mit englischen Begriffen fällt da die Kommunikation einfach deutlich leichter.

Bei diesen und anderen Themen gilt aber, dass auch Laien sich nicht vorschnell von derlei Begrifflichkeiten abschrecken lassen sollten. Oft handelt es sich um erstaunlich einfache Vorgänge, die sich nach kurzer Recherche problemlos verstehen lassen. Wer also das nächste mal aufgrund eines bestimmten Begriffs mit einem großen Fragezeichen auf dem Gesicht herumläuft, sollte das Wort einfach mal selbst nachschlagen, sei es im Internet oder in einem Lexikon. Schnell verschwinden lästige Fragen und wüste Spekulationen und es lässt sich oft sogar noch etwas dabei lernen.

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