Die Hochschule Bremen beweist mit ihrem interdisziplinären Bionik-Studiengang seit über zwanzig Jahren, wie theoretische Erkenntnisse aus der Biologie direkt in technische Innovationen überführt werden können. Studenten bearbeiten praxisnahe Forschungsfragen, von Funktionsmorphologie bis Materialentwicklung. Der jährliche Kongress im ECOMAT fördert den fachlichen Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie. Vier der engagiertesten Studentenn wurden für ihren bionischen Filter-Prototyp nach Grönlandwal-Muster mit dem fünftausend Euro dotierten Award ausgezeichnet. Grundlagenforschung und Materialinnovationen werden kontinuierlich gefördert.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Praxisnahe Bioniklehre an HSB bildet Basis für technische Innovationen
Der interdisziplinäre Bionikstudiengang an der Hochschule Bremen besteht seit über zwanzig Jahren und verbindet biologische Grundlagenforschung mit Ingenieurwissenschaften. Studenten erlernen Methoden der Funktionsmorphologie, nachhaltigen Materialentwicklung sowie experimenteller Technikanwendung. Durch Laborübungen, Kursarbeiten und praxisorientierte Projekte setzen sie theoretische Erkenntnisse direkt in funktionsfähige Prototypen um. Die Ausbildung fördert analytisches Denken und kreatives Problemlösen. Absolventen sind dadurch bestens gerüstet, innovative Produkte in den Bereichen Robotik, Filtertechnik und umweltfreundliche Werkstoffe zu entwickeln und Vermarktung.
150 Experten tauschen Ideen beim Bionik-Kongress im ECOMAT Airportstadt
Rund 150 Expertinnen und Experten aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und der Industrie trafen sich Ende Oktober im ECOMAT-Zentrum der Airportstadt zum Bionik-Kongress. Veranstalter war das Bionik-Innovations-Centrum B-I-C der Hochschule Bremen in Kooperation mit der Gesellschaft für Technische Biologie und Bionik und dem Netzwerk BIOKON. In Plenarvorträgen, Posterpräsentationen und offenen Diskussionsrunden stand der interdisziplinäre Austausch im Mittelpunkt und schuf eine lebendige Kommunikationsplattform. Vertiefende Workshops boten praxisbezogene Anwendungsbeispiele und förderten zukunftsgerichtete gezielte Projektkooperationen.
Vielfältige Beiträge zu Robotik, Materialinnovationen und Funktionsmorphologie begeistern Fachpublikum
Über 21 Vortragssitzungen und 32 Posterausstellungen hinweg wurden aktuelle wissenschaftliche und technische Trends vorgestellt. Im Mittelpunkt standen Untersuchungen zur biologischen Funktion und Morphologie von Pflanzen, innovative Konzepte für Unterwasserroboter, die sich an Fischschwimmungen orientieren, sowie die Entwicklung ressourcenschonender Werkstoffkombinationen. Ein eigener Programmpunkt widmete sich der Anwendung numerischer Strömungssimulationen mit Computational Fluid Dynamics. Die gezeigten Beiträge förderten praxisorientierte Lösungen durch intensive fachliche Vernetzung und erzeugten wertvolle konkrete Impulse für interdisziplinäre Forschungsvorhaben.
Ausgezeichnet: bionischer Aquakulturfilter nach Walmodell überzeugt Fachjury und Wirtschaft
Mit ihrem innovativen Filterentwurf gewannen Philipp Reh, Oskar Glenz, Ina Hainer und Timon Vorwig von der Hochschule Bremen den diesjährigen Bionik Award. Das Projekt kombiniert biologische Erkenntnisse aus der Nahrungsfiltration des Grönlandwals mit einem technisch optimierten Prototyp für Durchfluss-Aquakulturen. Die Jury hob das systematische Design, den leistungsfähigen Demonstrator sowie die fundierten Analysen zur technischen Umsetzbarkeit und Marktfähigkeit als wesentliche Stärken der Arbeit hervor.
Seeläuse-Inspiration führt HSB-Team zum innovativen biomimetischen Publikumspreis für Tag-Attachment
Die GTBB-Jury zeichnete das hochentwickelte Poster von Kristina Schreiber, Alex Horne und Assoc. Prof. Dr. Eize Stamhuis von der Universität Groningen aus; es verbindet nahtlos evolutionäre Algorithmen mit Computational Fluid Dynamics und liefert präzise, detaillierte Einblicke in biologische Strömungsmuster. Das Publikum ehrte das biomimetische Tag-Attachment von Vera Hörger, Prof. Dr. Susanna Labisch und Prof. Dr. Jan-Henning Dirks (HSB); es demonstriert mit seeläuseninspirierten Klebestrukturen effektive Haftlösungen realen Bedingungen mit industrierelevanten Anwendungen.
Engagement von Airbus, CTC, Bremen und BMBF fördert Austausch
Im Kontext der Bundesinitiative „Biologisierung der Technik“ – aktuell unter dem Kürzel BMFTR geführt – bedankte sich Prof. Dr. Antonia Kesel bei Airbus Operations GmbH, CTC GmbH als Einrichtung der Airbus-Group, beim Land Bremen, der Wirtschaftsförderung Bremen und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. Ihre effiziente Unterstützung legt den zentralen Grundstein für interdisziplinäre Think-Tanks, innovationsfördernde praxisbezogene Pilotstudien sowie einen zukunftsweisenden, zielgerichteten Technologietransfer, der biobasierte Innovationen rasch in marktfähige Produkte überführt.
Erfolgreiche Kooperation von Hochschule, Industrie und Politik stärkt Bionikentwicklung
Seit über zwei Jahrzehnten bildet der interdisziplinäre Bionik-Studiengang der Hochschule Bremen Studenten in der Übertragung biologischer Lösungsansätze auf technische Fragestellungen aus. Begleitend zum Studienbetrieb bietet der jährliche Kongress einen praxisorientierten Forumsaustausch, in dessen Rahmen innovative Projekte wie der filterbasierte Prototyp nach Vorbild des Grönlandwals präsentiert werden. Unterstützt von staatlichen Förderprogrammen und Industriepartnern beschleunigt dieses etablierte Modell den Technologietransfer und fördert zukunftsfähige, nachhaltige Produktentwicklungen. Dieses Erfolgsmodell prägt nachhaltige Innovationsprozesse im nationalen Bionik-Netzwerk.

