Nationales Centrum für Tumorerkrankungen: vier weitere Standorte in Berlin, Tübingen/Stuttgart-Ulm), Würzburg und Essen/Köln

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Das BMBF bestätigte am 2. Februar 2023 die Erweiterung des NCT um vier weitere Standorte: Berlin, SüdWest (Tübingen/Stuttgart-Ulm), WERA (Würzburg mit den Partnern Erlangen, Regensburg und Augsburg) und West (Essen/Köln). Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) arbeitet in einer langfristigen Kooperation mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) und seinen ausgezeichneten Partnern in der Universitätsmedizin an sechs Standorten in Deutschland zusammen. Diese Partnerschaft soll dazu beitragen, modernste klinische Krebsforschung in Deutschland zukunftsorientiert und nachhaltig voranzutreiben und dabei die Behandlungsergebnisse und das Wohlbefinden von Krebspatientinnen und -patienten zu verbessern.

Erweiterung ist Ziel der Nationalen Dekade gegen Krebs

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat 2019 die Nationale Dekade gegen Krebs ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) bundesweit auszubauen. Der Erfolg der beiden bestehenden Pilot-Standorte des NCT in Heidelberg und Dresden bildete dafür die Grundlage.

Im Herbst 2020 hatte das BMBF vier neue Standorte für die NCT-Erweiterung aufgrund der Empfehlung eines internationalen Expertengremiums ausgewählt. Danach arbeiteten das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) sowie die beiden bestehenden und alle neuen Standorte gemeinsam an der Konzeptentwicklung einer umfassenden Strategie und eines ergänzenden Implementierungsplans. Dieser Prozess war durch zahlreiche führende Wissenschaftler, Onkologen sowie Patientenvertreter aller Standorte beeinflusst. Eine abschließende internationale Begutachtung bestätigte schließlich die gemeinsame Strategie und deren Umsetzungsplan, sodass das BMBF nun den Startschuss für den Aufbau der neuen Standorte und der deutschlandweiten Zusammenarbeit im erweiterten NCT geben konnte.

Das erweiterte NCT zielt auf die Beseitigung der aktuell größten Schwächen der klinischen Krebsforschung in Deutschland ab und ermöglicht es, neueste Erkenntnisse aus dem Labor zügig und unter höchsten Qualitätsansprüchen zu testen. Dadurch können Patient bessere Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Zudem legt das NCT besonderes Augenmerk auf die personalisierte Onkologie, die Einbindung von Patienten als Forschungspartner, den schnellen und fairen Zugang zu Fortschritten der Krebsforschung sowie die Ausbildung künftiger Generationen klinischer Krebsforscher.

Das NCT schafft nachhaltige gemeinsame Forschungs- und Kooperationsstrukturen, welche es uns ermöglichen, die vorhandenen nationalen Potenziale zu bündeln und so Synergien zu schaffen, die den Transfer von Innovationen in die Patientenversorgung, das Gesundheitssystem, die Wirtschaft und die Gesellschaft vorantreiben. Dank der bedeutenden Investition des BMBF ist es möglich, dieses einzigartige Vorhaben zu verwirklichen.

„Die erweiterte NCT ist ein bemerkenswerter Erfolg für die Nationale Dekade gegen Krebs und wir sind dem BMBF für die großzügige und langfristige Investition zur Förderung der Krebsforschung zutiefst dankbar“, sagt Prof. Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ, Ko-Sprecher des NCT-Leitungsgremiums und einer der Initiatoren der NCT-Erweiterung. „Mit dem NCT schaffen wir ein herausragendes Forum, um unsere Innovationen in klinischen Studien zu prüfen und uns auf internationalem Niveau mit den führenden Krebsforschungszentren zu messen. Wir ermöglichen den Zugang zu den aktuellen Fortschritten der Krebsforschung für noch mehr Krebspatienten in Deutschland und wir bieten eine einzigartige Kooperation, in der Patienten auf allen Ebenen als Forschungspartner einbezogen werden.“

Laut Prof. Dr. Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin an der Uniklinik Köln und Ko-Sprecher des NCT-Leitungsgremiums, stellt die NCT-Erweiterung für die Krebsforschung in Deutschland einen erheblichen Fortschritt dar. Durch den Einsatz von klinischen Studien können Forschungsergebnisse aus dem Labor in die klinische Anwendung überführt werden. Dank der Zusammenarbeit mit den von der Deutschen Krebshilfe geförderten Comprehensive Cancer Centers der Universitätskliniken, ist es möglich, eine starke klinische Studienatmosphäre zu schaffen und die Translation zu beschleunigen, ebenso wie die Attraktivität für internationale Top-Talente zu steigern.

Markus Wartenberg, Sprecher des nationalen NCT-Patientenbeirats, betont die immense Wichtigkeit nicht-kommerzieller, wissenschaftlich fundierter klinischer Studien für die Patientinnen und Patienten. Im Rahmen der zukünftigen NCT-Forschungskultur „Patienten als Forschungspartner“ werden diese daher schon zu Beginn der Entwicklung solcher Studien in die Planungsphase einbezogen. An dieser Stelle bietet das NCT mit „PEAK – der Patienten-Akademie“ sowie einer jährlichen nationalen Konferenz Interessierten die Chance, ihr Wissen zu erweitern und sich auszutauschen.

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